Wise Guys
in München, Muffathalle


Geburtstagsgeschenk für Jogi: Wir gehen ins Wise Guys Konzert in München. Da ich dank Professor Siebert schon einiges von der Muffathalle gehört habe, bin ich natürlich ziemlich gespannt auf die Räumlichkeiten. Wir sind früh da, es ist noch recht leer vor der Halle und die Kasse an der wir unsere bestellten Karten abholen können ist noch gar nicht besetzt. Also beschließen Jogi und ich, uns erst mal noch etwas zu essen und zu trinken zu genehmigen. Als wir wiederkommen ist die Schlange deutlich gewachsen, es ist ganz nett kalt draußen... Aber wir sind ja sitt und satt.

In der Halle angekommen stelle ich erst mal fest, dass ich diesen Teil der Muffathalle ganz schön hässlich finde. Um nicht zu sagen: pottenhässlich! Die Hardchore-Fans sitzen schon direkt vor der Bühne, wir stehen irgendwo mittendrin. Blöderweise sind alle um mich herum deutlich größer als ich, also kann ich leider nicht so viel von der Bühne sehen. Das schwule Pärchen neben uns ist ziemlich witzig und extrovertiert, der eine trägt einen Fummel aus rotem Satin, der andere ist eher „normal“ gekleidet, aber die beiden sind nett und haben ne Menge Spaß. Geraucht wird leider auch, was meiner Meinung nach einen weiteren Minuspunkt für die äußeren Umstände darstellt. Ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass es Spaß macht, in total verrauchter Luft singen zu müssen, für mich wäre das definitiv nix. Aber ich muss ja heute nicht singen.

Auch diesen Bericht schreibe ich wieder deutlich später und ich muss mal in meinem Gedächtnis kramen, was mir noch so einfällt...

Die Bahn kommt“ sieht irre gut aus. Clemens, Sari, Eddi und Ferenc stehen in recht großen Abständen auf der Bühne, nur Dän geht zwischen ihnen hin und her. Die Beleuchtung löst ein Gefühl zwischen Melancholie und Sehnsucht aus, der Bühnenraum wirkt so deutlich größer... einfach wunderschön. Das Bild hat sich bei mir im Gedächtnis festgesetzt, es war klasse, brachte eine absolut tolle Stimmung rüber. Bisher mochte ich „Die Bahn kommt“ nicht so gerne. Live, in der Choreografie und mit der Beleuchtung hat es allerdings das gewisse Etwas.

Aus irgendeinem Grund wird für die Statistik festgehalten, dass die Wise Guys mittlerweile acht Kinder haben, sieben Jungs und ein Mädchen. Eddi ist vor kurzem zum zweiten Mal Papa geworden. Aber was wurde damit anmoderiert? Ich hab keine Ahnung mehr muss ich gestehen. Wahrscheinlich "Kinder".

Mitten im Konzert sorgt ein unmotiviertes Brummen plötzlich für eine Änderung des Programms. Aber der Reihe nach. Zuerst ignorieren alle gekonnt das störende Nebengeräusch welches aus der Anlage tönt, aber für einige scheinen die Techniker doch nicht schnell genug zu sein. Laut rufen sie "Es BRUMMT!!!" Richtung Bühne. Dän reagiert ruhig und weist augenzwinkernd darauf hin, dass die Techniker das ja bestimmt noch nicht gemerkt haben. Statt der geplanten Ballade wird also eins der lauteren Stücke vorgezogen und siehe da: Danach ist das Brummen wieder Geschichte.

Man hätte die Technik mal loben können, die Worte „Das war gut“ bieten sich da doch an, oder? Nicht? hm... Achso, ja gut, Sari wird wohl kaum eine Nacht mit einem Tontechniker besingen, das stimmt schon. Jedenfalls löst die Stelle „auch wenn draußen tausend Bajuwaren jodeln“ einen spontanen Begeisterungssturm aus, München hat Humor, aber im Publikum sind eh nicht so viele Ur-Bayern. „Live and let die“ erstaunt uns alle, die Show dazu ist genial! Ich denke mehr muss man nicht sagen, das Lied muss man live sehen. Der Ohrwurm wird auch begeistert aufgenommen. Als wir die Halle (leider vor dem Afterglow) verlassen und es zu schneien beginnt singen noch fast alle „Hallo hallo....“ vor sich hin. Der Auftrag der Plattenfirma ist auf jeden Fall erfüllt, ich kriege den Ohrwurm tagelang nicht mehr aus dem Kopf.

Irgendwie find ich Stehkonzerte zwischen lauter Rauchern doof, muss ich ja mal so sagen. Und da ich heute mittlerweile auf 6 Shows zurückblicken kann, ist mein Fazit für dieses Konzert, dass es mir insgesamt von allen Wise Guys Konzerten am wenigstens gefiel. Das ist sicherlich keine Kritik an den Wise Guys, die waren spitze wie immer.... aber bei mir sprang der Funke nicht über bzw. wurde von irgendeinem Stimmungsableiter in der Menge abgefangen. Mit dieser Meinung stehe ich übrigens relativ alleine da, Clemens erinnert sich noch knapp ein Jahr später an sehr gute Stimmung in der Muffathalle!

 

PS: Okay, in meinem Gedächtnis ist heute nicht mehr viel von diesem Konzert zu finden. Ich könnte mich jetzt damit rausreden, dass ich ja nicht so viel gesehen hab... Aber Ausreden sind was für Kinder, die ihre Schularbeiten vergessen haben. Deswegen mein Vorschlag: Wer einen kompletten Konzertbericht aus dieser Zeit lesen möchte, sollte mal bei Anette Dewitz vorbeischauen.



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