Umbau 2006

Es geht wieder los. Kaum habe ich meinen letzten Arbeitstag in meinem jetzigen Ex-Job hinter mir, kommt die Welle der kreativen Energie angerollt und reißt mich mit. Während Lena ihre Sommerferien hier verbrachte, hat sie mich ja tatkräftig beim eigentlichen Umbau unterstützt und fleißig Schränke und Regale ausgeräumt und zerlegt, während ich arbeiten war. Abends und an den Wochenenden haben wir dann Schränke, deren Inhalte, Sofas und diverse Musikinstrumente durch die Wohnung geschleppt und im Prinzip permanent in Umzugsstimmung gelebt.

Für diejenigen, die meine alte Einrichtung kennen: In Bad und Küche ist alles beim Alten geblieben. Im ehemaligen Wohnzimmer steht jetzt an der Stelle, wo früher das Sofa war, ein 1,40er Hochbett. Darunter natürlich mein Klavier und mein Sessel. Wo früher die Schrankwand war, stehen jetzt zwei schöne große Bücherregale, die auch schon fast voll sind. Und vor dem Fenster steht mein neuer Schreibtisch mit einer ausziehbaren Zusatzplatte. Diese neuen Errungenschaften sind allesamt in Birkefurnier. Und obwohl ich dort die meiste Zeit verbringe, heißt es jetzt nicht mehr Wohnzimmer sondern Arbeitszimmer. Geschlafen wird zur Zeit noch im Wohnzimmer, was früher mal das Schlafzimmer war...

Okay, das hat jetzt eh niemand verstanden ;-) Macht nichts, dann müsst ihr mich halt mal besuchen kommen. Neben dem Bad war früher ja mein Schlafzimmer. Das ist kurzerhand komplett ausgeräumt und zum Wohnzimmer umfunktioniert worden. Dort stehen jetzt mein Sofa, das niedrige weiße Regal und das Fernsehregal. Außerdem habe ich ein paar Borde an die Wand geschraubt, um Abstellfläche und ein bisschen Stauraum zu bekommen. Wenn man so nah dransitzt, wirkt der Fernseher auf einmal wieder so groß, sehr beeindruckend.

Das ehemalige Arbeitszimmer dient jetzt nur noch als Abstellraum. Obwohl ich ehrlich sein und es Gerümpelraum nennen sollte. Aber jetzt kann man wenigstens hinter dem Chaos die Tür schließen. Direkt wenn man reinkommt steht links auf der gesamten Raumbreite das Möbelstück mit "zwei Meter nichts zum Anziehen". An der Wand gegenüber der Tür hat eine lustige Konstruktion aus Stoffhängeregalen das Platzproblem für meine Schuhe gelöst und an der Wand rechts neben der Tür stehen die beiden hohen weißen Regale, die früher im Wohnzimmer zur Schrankwand gehörten. Apropos Schuhe: Ich habe eine junge Dame kennen gelernt, die noch zehn Paar Schuhe mehr hat, als ich!!! Aber das nur nebenbei. Gegenüber vom Kleiderschrank steht auf voller Breite ein weiteres Regal. Und zwischen den ganzen Schränken stapeln sich jede Menge Kisten, es ist quasi außer vor dem Kleiderschrank kaum noch Platz auf dem Boden. Aber macht ja nichts, der Raum ist nicht mehr dazu da, sich darin aufzuhalten.

Soweit zum eigentlichen Umbau. Der ist zum Glück geschafft, jetzt kommt die Renovierung dran. Da ich den Beginn schon heute morgen in meinem Blog dokumentiert habe, muss ich das nur noch kopieren:

Ich hatte ja schon angefangen und im neuen Wohnzimmer (dem ehemaligen Schlafzimmer) ein Stück Wand blaugrau gestrichen. Blöderweise wirkt der Raum im Moment sehr kühl. Folglich habe ich gerade einen Großeinkauf im Bauhaus gestartet (schon wieder keine Axt gekauft), und drei Pakete Laminat, 10l weiße Farbe, zwei Flaschen Abtönfarbe, Trittschalldämmungsmatten für fußkalte Räume, Sägeblätter für meine Stichsäge, ein Laminatverlegewerkzeugset und Verlegekeile und drei Metallwinkel in meine Wohnung geschleppt.

Der Plan:
Die orangefarbene Wand in der Küche mag ich nicht mehr, die Ecke wird in einem helleren Gelbton übergestrichen. Und dann kann ich auch sofort mal die ollen Linoleumbodenfliesen vernünftig befestigen, damit ich nicht ständig Fugen im Küchenboden hab. Das Regal mit den Kochbüchern kommt weg, das mag ich auch nicht mehr leiden. Wo die Kochbücher hin sollen, muss ich mir noch überlegen, aber dazu hab ich im Wohnzimmer ja meine Bücherwand.

Im Wohnzimmer werde ich nussbaumfarbenes Laminat verlegen (natürlich auf der Trittschalldämmung), nachdem ich den Raum in einem Beigeton gestrichen habe. Das Graublau zwischen den beiden Regalen an der Seite wird vermutlich bleiben, vielleicht setze ich noch ein paar weitere Farbakzente damit. Querstreifen über dem Regal? Mal sehen... Im Moment hängt da noch meine selbstgebastelte Tweetylampe, die kommt aber weg. Ich glaube, Streifen find ich gut. Nach oben hin sollen die dann immer heller werden.

Der Flur wird ebenfalls beige gestrichen. Und da ich wahrscheinlich noch Farbe übrig habe, will ich auch da Farbakzente setzen. Einmal in dem blaugrau aus dem Wohnzimmer und - wenn noch was übrig ist - in dem gelb aus der Küche. Davon hätte ich mal lieber zwei Flaschen kaufen sollen ;-) Dieser hässliche dreckige abgelatschte organgefarbene Teppich kommt weg, statt dessen werde ich mir noch einen hübschen PVC kaufen. Laminat geht leider nicht, weil man die Wohnungstür unten nicht kürzen kann. Der Grund (sonst glaubt mir das eh keiner): Man kann sie nicht aushängen, weil sie oben nicht an der Zarge vorbeipasst. Wie auch immer die damals eingebaut wurde... Das Thema hatte ich schonmal, als ich Fischbandringe einsetzen wollte. Keine Chance.

Im Arbeitsschlafzimmer (ehemaliges Wohnzimmer) muss ich zum Glück nur das Hochbett vernünftig an der Wand verankern, weil es ein wenig instabil steht und den Spiegel darunter andübeln. Außerdem soll ins Fenster noch so eine Milchglasfolie, damit nicht jeder Hansel, der dort hergeht, reinglotzen kann. Nie wieder Erdgeschoss!

Bleibt noch das Bad... die komischen hellblauen Wölkchenfliesen werden wohl oder übel drinbleiben müssen. Und ich werde sie garantiert nicht mit irgendeinem Fliesenlack oder so streichen, das kann nur in die Hose gehen. Dafür hoffe ich auf einen netten Restbestand weiße Bodenfliesen, damit der widerliche graue SAGA-PVC weg ist.

Und nu? Duschen und loslegen!!! Das Streichen sollte ja heute zu schaffen sein, mit etwas Glück kann ich heute Abend schon Laminat verlegen?

Moooooooment!

Als allererstes muss das Bett verschraubt werden, damit ich darin pennen kann. Morgen darf ich nicht bohren, das ist den Nachbarn gegenüber unfair. Und dann knöpf ich mir die Küche heute noch vor, zwei Wände streichen ist ja nicht schwer. Im Notfall kann ich dann auch noch eine zweite Flasche Abtönfarbe kaufen. Falls noch Zeit und Energie bleibt, kann ich ja auch schonmal im Flur alles abschrauben und die Löcher im Wohnzimmer verspachteln. Somit wird das Laminat wohl doch erst Montag verlegt, schließlich muss der gesamte Raum ausgeräumt werden...

Hehe. Norbert kommt heute Abend von Sylt wieder. Hoffentlich erwartet er kein ruhiges entspanntes Wochenende *hüstel*

Ich sollte eine Fotodokumentation dieser Aktion machen!!!

Tag 1

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Als ich vom Baumarkt wiederkomme, beginne ich direkt mit den Vorbereitungen in der Küche, denn es ist gerade Mittagsruhe und ich will deshalb nicht bohren. Zunächst müssen natürlich die Kochbücher weg, das Regal abgeschraubt werden, der Tisch muss übergangsweise auswandern und die Stühle ebenfalls. Diese Aktion wird von drei komischen kleinen Kerlen mit Argusaugen beobachtet:

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So kritisch wie die gucken, müssen es eindeutig Männer sein, die einer handwerkenden Frau sowieso nichts zutrauen. Merkt ihr was? Am wenigsten kritisch guckt der Grüne, der beäugt nur seine Kollegen. Im wahren Leben hat der ja auch schon gemerkt, dass er mich ab und zu ganz schön unterschätzt hat. Ich sag nur: Gitarrenverstärker tragen... Öhm, zurück zum Thema. Die Küchenecke ist schnell abgeklebt und zum ersten Mal gestrichen. Leider deckt die Farbe nicht ganz so gut, wie ich mir das erhofft hatte und so sieht es im Moment noch aus, als hätte jemand eine extrem stümperhafte gelb-orangene Effektwand malen wollen. Okay, dass gerade rote Farbpigmente extrem schwer zu überdecken sind, wusste ich. Wenn ich ehrlich wäre müsste ich erwähnen, dass ich kurz überlegt hatte, zunächst weiß zu streichen und erst dann gelb. Da aber Norbert am Telefon zu mir sagte: "Ich hätte ja erst weiß gestrichen!", spare ich mir dieses Zugeständnis. Während die Wand trocknet, schreibe ich diesen Bericht und keine Sorge: ich habe natürlich Fotos gemacht!

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Wenig später...
Auch die zweite Schicht deckt nicht so gut und ich stelle gefrustet fest, dass ich wohl nochmal rapsgelbe Abtönfarbe kaufen muss. Außerdem wundere ich mich darüber, wieso die Tapete Blasen zu schlagen scheint. Als ich eine davon zerpieksen will stelle ich fest, dass die alte Farbe einfach abzuziehen geht. Öhm. Seht selbst.

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Und nu? Ganz einfach: es hilft ja nichts, die Farbe muss runter! Am Ende habe ich an einer Stelle blöderweise auch noch die Tapete in der Hand und muss ein Stück Tapete dazwischenpfuschen. Herzlichen Glückwunsch. Das kommt dabei raus, wenn man "mal eben" eine orangefarbene Ecke gelb haben will. Ich glaube, für heute habe ich die Schnauze von meiner Küche mehr als voll! Vielleicht sollte ich lieber planen, wie ich im Flur weitermachen will? Der wäre ja eigentlich auch heute noch auf dem Programm gewesen.

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Tag 2

Meinen "Es klappt nichts"-Frust habe ich gestern Abend noch in ein paar neue Dekorationsgegenstände aus dem schwedischen Möbelhaus umgesetzt und gedanklich den Flur geplant, während die Küche vor sich hintrocknete. Heute morgen ist bis auf die frisch tapezierte Stelle alles trocken und einheitlich weiß. Dass die neue Tapete Blasen schlägt, weil ich gestern keinen Bock mehr hatte, sie lange genug einweichen zu lassen, bevor ich sie an die Wand klatsche, bin ich ja selber Schuld. Mal sehen, wie ich das retuschiere. Aber solange die Wand noch nicht ganz trocken ist, werde ich keine gelbe Farbe in die Hand nehmen, es nützt ja nichts.

Um den Flur renovieren zu können, muss ich zunächst die Regalbretter in den Keller tragen, die da noch rumstehen und genau auf das warten. Denn bevor er nicht wenigstens alibimäßig aufgeräumt ist, kann ich ihn ja auch nicht fotografieren. Oder zumindest würde ich kein Foto vom Flurchaos online stellen.

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So. Ein paar Kellergänge, ein kurzer Weg zum Altpapiercontainer und schon sieht es im Flur viel manierlicher aus. Um streichen zu können, müssen natürlich die CD-Regale weg, also räume ich sie aus. Wer hätte gedacht, dass ich einen ganzen Umzugskarton voller CDs besitze? Und sollen die Regale jetzt eigentlich an ihrem Platz bleiben? Oder stelle ich sie doch lieber mit ins Arbeitszimmer, weil da immerhin auch die Anlage steht? Vielleicht könnten sie auch ins Wohnzimmer? Fragen über Fragen... Ins Arbeitszimmer werde ich sie nicht stellen. Weiße Regale zwischen Birke find ich doof. Ich glaube, sie bleiben doch im Flur. Also muss ich sie nur übergangsweise wegstellen und sie kommen hinterher wieder dahin, wo sie vorher auch waren.

In einem zweiten Umzugskarton findet all der Kleinkram Platz, der auf der Garderobe lag und an der Pinwand war. Dafür gibt es nämlich schon eine sehr hübsche neue Lösung, die in Kürze angeschraubt werden wird. Was macht eigentlich die Apres-Sun-Lotion noch da? Die hat wohl niemand weggeräumt... Lena, die Bodokarten und mein Misereor-Ausweis sind übrigens in diesem Karton, nur falls ich das vergessen sollte. Macht es eigentlich Sinn, den Flur schon zu streichen? Eigentlich sollte man den doch immer als Letztes machen, wenn man noch etwas hindurchbewegen muss. Und zum Laminatlegen werden wir das Wohnzimmer definitiv ausräumen müssen. Hm. Und nu? Naja, leerräumen kann ich ihn ja trotzdem schon, dann wird es mit Sofa und Co auch nicht so eng. Norbert sagt am Telefon, er könne Möbel durch den Flur tragen, ohne Macken in die Wand zu hauen. Klingt gut, oder? Ich denke, ich werde tatsächlich schon den Flur streichen, während die Küche trocknet. Oder sollte es mir zu denken geben, dass er sagte, er habe schon überlegt, ob wir das Laminat um die Möbel herum legen?

In der Küche ist die frisch tapezierte Stelle nun zum größten Teil trocken, allerdings noch nicht so weiß, wie der Rest der Wand. Aber wenn ich jetzt nochmal weiß streiche, kommt mir die Tapete garantiert wieder entgegen. Wie krieg ich also die Wand trocken, so dass ich weiterarbeiten kann, während im Flur die zugespachtelten Löcher durchtrocknen? Ganz einfach: Ich werde die Wand bügeln!!! Das ist wenigsten leiser als sie zu fönen. Ob das klappt?

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Es funktioniert!!! Schon nach kurzer Bügelei auf Baumwollstufe scheint die Tapete nun wirklich trocken zu sein. Sehr schön, sie bekommt sofort die zweite Lage weiß verpasst. Die Menge in meinem Zehnlitereimer wird kleiner und kleiner... so langsam muss ich eine Dose weiß zur Seite stellen, denn ich will den gesamten Rest der Farbe in meinen erträumten Beigeton mischen, um damit Flur und Wohnzimmer zu streichen. Das bedeutet jetzt auch, dass ich mir mal Gedanken machen muss, ob ich den Flur wirklich komplett streichen will, oder ob ich es bei den Stirnseiten und einigen Farbfeldern belassen will. Laut einem Buch von Enie und Mark wirken schmale Wände breiter, wenn man sie dunkler streicht, als den Rest des Raums. Mein Flur ist dazu wohl das optimale Studienobjekt, da werde ich das direkt mal testen! Und womit beginnt man beim Streichen? Richtig, mit abkleben.

Plötzlich eine ungeahnte neue Herausforderung: In den Flur sollen zwei Bilder, eine Magnetwand, die Spiegel, natürlich die CD-Regale und eine Garderobe. Eigentlich hatte ich die Garderobe an der Wand direkt hinter der Eingangstür anbringen wollen, dann die beiden Spiegel dahin, wo früher die Pinwand war, die CD-Regale an ihren alten Platz und die Magnetwand zwischen Wohnzimmer- und Arbeitszimmertür. Da bleibt nur noch die schmale Wand gegenüber von der Eingangstür übrig für zwei Bilder. Das passt nicht!!! Aber es gibt ja keine Probleme, sondern nur Lösungen. Dann hänge ich eben die Garderobe doch nicht ganz hoch. Dann käme eh keines der Kinder dran, ist also sowieso eine blöde Idee. Wenn Ich die Garderobe stattdessen auf Augenhöhe hänge, kann ich darüber noch links neben dem Sicherungskasten das eine Bild anbringen. Puh, Problem gelöst. Eins bin ich in den letzten Monaten definitiv geworden: Weltmeister im Umdisponieren! Spontan entscheide ich mich für Farbfelder an allen Wänden außer der Garderobenwand und klebe mit Hilfe der Wasserwaage die Ränder ab. Danach werden die Klebestreifen an den Innenseiten der Farbfelder weiß gestrichen, damit nachher kein beige darunter laufen kann. Und dann geht es los.

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Gratulation übrigens an alle diejenigen, die ähnlich nette Vormieter haben, wie ich: Offensichtlich haben die nicht nur den Türrahmen neu lackiert, sondern die Wand daneben gleich mit. Schade ist nur, dass auf Lack keine einfache Wandfarbe hält. Kratz ich den Lack jetzt ab? Oder beweise ich mal wieder, dass ich Pfusch-am-Bau-Meisterin bin und klebe einfach Tesakrepp drüber, das ich dann überstreichen kann? 

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Nein, ich bin brav und kratze den Lack von der Wand ab. Der Blick auf die Uhr zeigt, dass die Mittagsruhe fast vorbei ist. Eigentlich würde ich ja gerne schon ein paar Löcher bohren und die Garderobe schmaler sägen. Ob mein Nachbar etwas dagegen hat? Schließlich ist Sonntag! Ich habe Glück, es stört ihn nicht. Wenig später will ich voller Elan zwei Löcher bohren, als der Akkuschrauber ziemlich schnell ziemlich langsam wird. Mist, der Akku ist leer. Das Ladegerät steht gleich neben der Basisstation vom Telefon und direkt daneben liegt der zweite Akku...

...der leider ebenfalls leer ist. Lena zitiert Susanne Riedel: "Wenn die Batterien leer sind, sind sie leer. Dann muss man nach jemandem suchen, der das Ladegerät hat." Dumm nur, dass der Trottel mit dem Ladegerät in meiner Wohnung wohnt und offensichtlich einen leeren Akku daneben gelegt hat. Ob ich besoffen war und auf telepatische Aufladung gehofft habe? Besoffen war ich zuletzt im Knust. Ziemlich besoffen... Scheinbar kann ich in dem Zustand auf die Entfernung Knust-Wohnung Gegenstände bewegen. Schade, dass ich das nicht schaffe, wenn ich zurechnungsfähig bin. Dafür kann ich dann gerade stehen und geradeaus laufen. Blödsinn labern tu ich in beiden Fällen wohl gleich viel ;-)

Naja, was soll's, säg ich halt Holz! Meine Ex-Mützengarderobe soll in Zukunft Jacken tragen. Damit ich sie in Augenhöhe anbringen kann, muss das waagerechte Brett auf 8,5cm Tiefe verkleinert werden, sonst geht die Badezimmertür nicht mehr auf. Und da es meinen Nachbarn nicht stört, beweisen meine Stichsäge und ich mal wieder, dass wir ein top Team sind. Jetzt noch schnell die Kanten brechen und dann ist auch wieder genug Saft im Akku, um zwei Löcher für das Memobord und zwei Löcher für die Garderobe zu bohren.

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Auch die anderen Wände haben diese Farbfelder bekommen und mir gefällt das Resultat sehr gut. Es wird Zeit für den nächsten roten Gegenstand im Flur: das bereits erwähnte Bild wird fein säuberlich in der Mitte der Wand festgenagelt. Die Stirnwand soll ja noch dunkler werden, als der Rest und schon kippe ich wieder fröhlich Abtönfarbe in den spärlichen Rest der zehn Liter im Eimer. Die Löcher für die Garderobe sind ja schon gebohrt, also überklebe ich sie mit Tesakrepp, damit ich sie nicht mit Farbe zuschmiere. Der Lackanschlag auf die Wand neben der Wohnzimmertür lässt mich vorsichtig werden und tatsächlich: neben der Badezimmertür ist ein zwei Finger breiter Lackstreifen auf der Tapete. Die Lösung hierfür: Ich klebe ihn komplett mit 5cm breitem Krepp ab und werde den Streifen hinterher einfach weiß lassen. Irgendeine Begründung wird mir dafür schon noch einfallen. Vielleicht wird das Chi von dem kühlen Streifen wieder vom Bad weggelenkt, damit es nicht ins Klo fallen kann?

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Der Tatendrang nimmt kein Ende. Kaum ist die Wand halbwegs trocken genug, hänge ich die Garderobe auf. Mit der Vorderkante muss ich mir noch irgendetwas einfallen lassen, um sie zu verschönern. Meine erste Idee sind kleine quadratische Spiegelfliesen. Ob man die irgendwo bekommen kann? Auch zum Thema Cd-Regale habe ich schon wieder jede Menge netter Ideen. Man könnte sie z.B. mit Abstand hinstellen, ein paar Glasböden dazwischen befestigen und unter den obersten einen Spot kleben. Wozu sonst hat Osram die vor kurzem flächendeckend auf dem Markt geschmissen? Einzig die Küche macht mir weiterhin Sorgen. Trotz zügigen Arbeitens und großzügigem Farbauftrag scheint sie schon wieder völlig unregelmäßig zu sein. Und schon wieder ist die Farbe fast aufgebraucht. Bevor ich den ganzen Abend Frust schiebe, lade ich mich bei Norbert zum Essen ein und hoffe, dass der Trocknungsprozess auch eine Angleichung der Farbtöne mit sich bringt. Es bleibt spannend.

Weitere Ideen: die beiden geschwungenen Spiegel sollen wieder ihren Platz finden. Dieses Mal werde ich aber nicht verzweifelt versuchen, sie mit Hilfe dieser seltsamen Spiegelklammern zu befestigen, denn ganz plan wird die Oberfläche damit nie und die Fuge zwischen beiden Spiegeln zaubert herrliche (nur leider unerwünschte) Zerrbilder. Statt dessen werde ich mir ein Brett passend zusägen, dass es an allen Kanten etwa 5cm übersteht und diese Kanten dann streichen. Rot natürlich. Und dann klebe ich die Spiegel einfach mit diesem Spiegelband drauf. Andübeln und gut. Fehlt nur noch eine Idee, wie dieser grottenhässliche Sicherungskasten verschwindet. Wieso bloß wurde der irgendwann mal mit pissgelber Wandfarbe angestrichen? Furchtbar!

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Ist es eigentlich peinlich, dieses Bild zu veröffentlichen? Eigentlich haben doch nur Teenies signierte Poster in ihrem Zimmern hängen. Aber das ist ja gar nicht mein Kinderzimmer, sondern mein Flur. Und eins ist sicher: diese Band wird garantiert nicht mehr berühmt werden, schließlich sind die auf Abschiedstournee und haben ab Januar nen neuen Namen. Genug Ausreden? Eine hab ich noch: Fast alle, die diesen Bericht lesen, haben selber mindestens ein Bild von diesen drei Herren irgendwo hängen. Während ich noch so darüber nachdenke, kommt mir plötzlich noch eine sehr hübsche Idee für CD Regal bzw. dessen "extended version". Wie wäre es mit rot gerahmten Schwarzweißbildern darin? Ursprünglich hatte ich rote Rahmen an die sichtbare Seite des CD-Regals kleben wollen, aber reinstellen ist natürlich auch hübsch. Ich glaube, das werde ich machen.

Bevor ich jetzt mal ins Bettchen verschwinde - pardon, auf meinem Sofa schlafen gehe - noch schnell eine gute Nachricht aus der Küche: die Unregelmäßigkeiten der Farbe haben tatsächlich beschlossen, während des Trocknens zu verschwinden. Yippieh!!! Der dunkle Fleck ist zum Glück nur der Schatten von der Discokugel, die an dem Haken meiner Ex-Küchenlampe hängt. Die wurde wegen mangelnder Helligkeit ja vor kurzem durch Leuchtstoffröhren ersetzt.

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Tag 3

Tatsache, die Küchenwand ist über Nacht schön gleichmäßig getrocknet. Also werde ich jetzt mal das Chaos in der Küche beseitigen, damit irgendwo Platz ist, um Möbel und Co aus dem Wohnzimmer zu lagern. Wenn ich mich nicht noch für irgendwelche anderen Bilder entscheide, gibt es also gleich das erste "Nachher"-Foto. Oh, den Flur muss ich auch noch saugen, damit die Regale wieder an ihren alten Platz zurück können. Wobei wir dann vermutlich direkt schönen neuen Boden finden, und ich sie wieder zurück ins Arbeitszimmer stellen muss?

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Zunächst fahre ich nochmal ins Bauhaus und suche mit Bedacht eine Farbe für den Raum aus und streich' die ganze Nacht. Zumindest, wenn ich jetzt nicht ganz schnell loslege. Ich habe noch nicht die optimale Lösung für eine Zwischenraumgestaltung bei den CD-Regalen gefunden, also bekommt jedes einzeln eine Bodenplatte. Der Ausschnitt für die Fußleiste ist nämlich leider nicht hoch genug und ich hätte sie trotzdem ganz gerne richtig an der Wand stehen. Wozu gibt es Schreiner im Baumarkt, die MDF zuschneiden? Schade eigentlich, dass der Boden an der Stelle so extrem schief ist, dass die Regale nichtmal annähernd gerade stehen...

Gut, dann wird eben doch erst das Wohnzimmer gemacht! Ich sollte auf jeden Fall daran denken, dass die Möbel Filzgleiter bekommen, damit ich mir nicht das Laminat sofort schrotte. Bisher habe ich auch noch immer nicht entschieden, wie ich denn nun streichen will. Klar, in ganz hellem beige. Aber wie setze ich die graublauen Akzente? Wirklich waagerechte Streifen? Oder muss ich lieber senkrechte nehmen, um dem Raum mehr Höhe zu verleihen? Das werde ich wohl erst entscheiden, wenn ich ihn komplett ausgeräumt habe. Zum Glück hat Dani vorhin drei Umzugskartons mitgebracht, in die ich meine Sachen räumen kann.

Zehn Stunden später. Nachdem ich die Schränke ausgeräumt, TV, Videorecorder, DVD-Recorder und Gamecube sicher verstaut und die Schränke ins Arbeitszimmer gequetscht habe beschließe ich, dass ich das Sofa wohl doch nicht alleine bewegen werde. Zum Glück wohnt zwei Straßen weiter eine sehr nette hilfsbereite Nachbarin. Nachdem wir das Sofa sicher in der Küche gelagert haben starten wir ohne Zögern damit, Fußballrasen in meinem Wohnzimmer zu verlegen. Im Prinzip gefällt mir das ganz gut, wenn da nicht sofort der Überfall der Killermaulwürfe wäre...

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Also entfernen wir die Spielfeldmarkierungen wieder und schon zieht sich das Buddelviech zurück. Eins ist sicher: Diese Weichfaserwärmeschutztrittschalldämmmatten verlieren ständig feinste Fasern, die hervorragend unter die Haut passen. Das juckt und piekst vermutlich noch in drei Wochen.

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Egal, aufhören wäre feige, folglich verlegen wir heldenhaft knapp sieben Quadratmeter von dem Zeug. Jetzt folgt die Gewissensprobe. Sollen wir wirklich darauf warten, dass ein männliches Wesen mit einer Kreissäge in Erscheinung tritt, damit das Laminat passgenau zugeschnitten werden kann? So ein Wesen ist heute ähnlich wahrscheinlich, wie der Weihnachtsmann. Und außerdem passt die Kreissäge nicht auf den Vollblutschimmel unseres Märchenprinzen. Und was macht man... pardon, frau dann?

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Sie funktioniert zwei Farbeimer in Böcke um und bemüht die Stichsäge. Laminat schneidet sich prima, gar kein Vergleich zu Arbeitsplatten! Die Fortschritte können sich sehen lassen, nach kurzer Zeit verlegt sich das Zeug - wenn man von einer Schusseligkeitsblutblase absieht - wie von selbst.

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Zur Einweihung wird der Fernseher wieder zurückgeschleppt, eine Wolldecke und ein paar Kissen ausgebreitet und mit einem Teller Nudelauflauf in der Hand Enie geguckt. Danach ergreift Dani blitzschnell die Flucht, denn sie scheint zu ahnen, dass mir die Arbeit heute nicht ausgehen wird. Da gibt es ja noch das Projekt blaugraue Querstreifen. Werden sie jetzt nach oben hin immer heller oder nur schmaler? Ich entscheide mich für schmaler und schon stehe ich vor dem nächsten Problem: wie bekomme ich das hin, dass es gut aussieht?

Ihr könnt mich ja jetzt gerne für völlig bekloppt erklären, aber nach kurzem Grübeln entscheide ich mich dafür, einen Teil der Wand nach den Kriterien des goldenen Schnittes einzuteilen. Dabei wird - in diesem Fall von unten nach oben - jedes Farbfeld im Vergleich mit seinem Vorgänger um 1,618 kleiner. Naja, okay, ich hab mich verguckt und nehme statt dessen 1,1618, aber das sei hier mal nebensächlich. Es sieht nämlich trotzdem ganz gut aus, außerdem schummle ich eh mit den Klebestreifen, indem ich deren Breite in der Berechnung schlicht ignoriere. Vielleicht ergibt sich somit hinterher automatisch doch das richtige Verhältnis? Es müsste ja trotzdem mindestens der silberne Schnitt sein, oder?

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Wie immer müssen alle Klebebandränder weiß überstrichen werden, um saubere Kanten zu haben. Danach kann ich endlich wieder den Eimer mit der blaugrauen Versuchung zur Hand nehmen, und die Felder und den Rest des Sockels damit streichen. Ich sag's ja immer wieder: Die Vorarbeiten dauern mit Abstand am längsten. Drei Rechtecke zu streichen geht dagegen blitzschnell.

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Während die Farbe vor sich hin trocknet, schreibe ich den Bericht seit heute morgen. Damit bin ich jetzt fertig, also werde ich den Rest des Raums abkleben und mich ganz dem beige widmen. Wenn ich morgen wieder einräumen will, muss ich heute mit Streichen fertig werden. Und wenn das in der nächsten Dreiviertelstunde nicht klappt, sollte es trotzdem noch vor dem Schlafengehen sein.

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Tag 4

Puh, so langsam habe ich das Gefühl, dass mir die Puste ausgeht. Heute Nacht habe ich um 01:15 Uhr aufgehört zu streichen, leider war das Wohnzimmer zu der Zeit noch nicht ganz fertig. Das Ziel ist nach wie vor, es noch heute wieder einräumen zu können. Dani und ich sind gestern bei Ikea daran gescheitert, eine schöne Lampe zu finden. Das liegt aber wohl nur daran, dass ich unbedingt eine Deckenlampe haben wollte. Norbert meinte eben, Stehlampen seien doch viel schöner und weil ich dafür keinen Platz habe, könnte ich ja Tischlampen nehmen. Guuuuuuuuuuuuute Idee. Ist zwar auch nicht besonders geldbeutelschonend, aber das macht ja nichts.

So. Und damit das klappen kann, muss ich jetzt die letzten Ecken im Wohnzimmer streichen, damit die Farbe trocknen kann, während wir PVC und Co besorgen. Oder wollt ihr vorher noch einen Zwischenstand sehen?

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Ich bin wieder völlig überrascht, wie gleichmäßig die Farbe wird, wenn sie trocknet. Die Begrenzung meiner Farbfelder hat auch ganz gut funktioniert, auch wenn ich ein paar Stellen nacharbeiten muss, weil sich Stückchen der Tapete abgelöst haben. Die Idee, ihnen weiße Ränder zu verpassen, gefällt mir richtig gut. Ich werde dann jetzt mal die restlichen Klebestreifen von der Decke abreißen, die Borde wieder anschrauben und den Boden wischen. Und dann bekommen die Wohnzimmermöbel allesamt Filzgleiter und werden wieder eingeräumt. Oder sollte ich vorher noch schnell das Fenster putzen? Solange das Sofa noch nicht wieder im Wohnzimmer steht, komme ich da viel leichter ran. Vermutlich würde es dann auch wieder heller werden.

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Okay, ich gebe es zu: Ich habe das Fenster nicht geputzt. Dafür sind mittlerweile alle Möbel wieder im Wohnzimmer und dem Sofa fehlt nur noch ein Seitenteil, das ich noch nicht angeschraubt habe, weil das ein bisschen laut wäre abends um halb zwölf. Das Beleuchtungsproblem ist auch gelöst und ich behaupte mal, dass nur wenige Leuchten besser zu mir passen, als diese hier:

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Dani ist übrigens von meinen Einräumarbeiten begeistert, interpretiert allerdings die Zusammensetzung meines Mobiliars ein wenig fern der Realität:

Nini (06:47 PM) :
Ich bin auch gut gelaunt, keine Sorge.
Hab mein Sofa wieder drin und meinen Fernsehschrank *freu*
Noch ein Regal, die Seitenteile vom Sofa und das Ausziehteil.
Aber erstmal installier ich die neuen Lampen.
Dani (06:47 PM) :

Das Ausziehteil? Was macht denn Jamie bei dir? ;-)

Also falls jemand von euch in Kürze einen Rock'n'Roll Bassisten suchen sollte: Der ist bei mir unterm Sofa festgeschraubt! Wusstet ihr übrigens, dass man in der Europa Passage Teddys mit weißen Dreiviertelhosen und weißen Mützen bekommen kann? Ich sag da jetzt mal nichts weiter zu *nach Nordosten schiel* Na jedenfalls räumt bei VOX gerade Herr Kühler ein umgestaltetes Zimmer ein und ich teste dabei, ob ich mit meiner neuen Kugelleuchte und ihrer gelben Glühbirne gut fernsehen kann. Danach heißt es nur noch Schränke einräumen, Bericht tippen und ins Bett fallen.

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Tag 5

Jetzt kommt das Ätzendste am ganzen Umbau: Aufräumen! Aber was hilft es? Es müssen ein paar Kilometer farbverschmiertes Klebeband entsorgt werden, das ganze Werkzeug will zurück an seinen Platz und die Verpackungen von Lampen sehnen sich schon nach dem Altpapiercontainer. Oder finde ich noch Dinge zu tun, mit denen ich mich ums Aufräumen herumdrücken kann?

Eine Baustelle ist definitiv noch offen: Der Boden an der Stelle, wo die CD-Regale stehen ist so gruselig schief, dass ich sie gestern beide provisorisch mit ihrem Kippschutz an die Wand gedübelt habe. Da auf der Fußleiste noch mein Telefonkabel verlegt ist, komme ich aber mit dem linken Regal nicht so nah an den Türrahmen heran, wie ich das gerne möchte, also ist mir der Abstand zu gering. Man könnte auch sagen: Das gefällt mir pauschal noch gar nicht! Entweder ich werde ein kleines Holzpodest bauen oder ich gieße gleich eine Schicht Zement rein, mal sehen. Noch habe ich ja den gewünschten PVC nicht gekauft, auch wenn ich mir gestern schon einen ausgesucht habe. Aber so kann ich einfach die Ecke des Teppichs rausschneiden, das Podest direkt auf den Boden bauen und es auch dort lassen. Egal, ob es nun aus Holz oder aus Zement wird.

In der Küche muss endlich mal das Bild an die Wand genagelt werden, vielleicht mache ich das jetzt mal als erstes. Der Spiegel im Flur ist auch noch nicht fertig, ich muss noch immer die Grundplatte dafür zurecht sägen und lackieren. Vielleicht während der Zement aushärtet?

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Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. In der Küche hängt noch immer kein Bild, sondern es stapeln sich Farb- und Lackdosen samt Pinseln, Rollen und Abstreifgittern auf dem Tisch. Dafür ist das Gefälle im Flur mittlerweile ausgeglichen und die Oberfläche des Podestes trocknet vor sich hin. Und das kam so:

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Der Boden ist wirklich schief! Da war es ja kein Wunder, dass mein linkes Regal immer nach rechts umkippen wollte... Folglich habe ich mit jeder Menge Brettern und Leisten ein Podest gebaut, das dann tatsächlich eine waagerechte Oberfläche hat! Klar, das war ja der Sinn des Ganzen.

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Die Konstruktion ist relativ abenteuerlich, aber am Ende wird nur wichtig sein, ob alles gerade steht oder nicht. Das untere Bild zeigt das nochmal richtig schön: rechts sind volle 2cm unter dem untersten Brett, links nur 6mm. Und damit das linke Regal so weit nach links kann, wie ich das haben will, musste ich das Podest so hoch bauen.

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Die nächste Frage: Wie gestalte ich die Oberfläche? Noch ist mein anthrazitfarbener PVC nicht gekauft, also muss ich mir irgendetwas provisorisches einfallen lassen. Später werde ich die Vorderseite und die Deckfläche schlicht mit dem Bodenbelag beziehen. Vorerst verstecken sich die Kanten hinter Kreppband und die Oberfläche unter einer Schicht Wandfarbe. Die war gerade noch in einem Becher übrig und dafür dann ja hervorragend geeignet. 

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Sobald alles trocken ist, landen die Regale endlich so wie ich sie haben will an ihrem Bestimmungsort. Und dann wird hoffentlich auch der Bilderrahmen dazwischen anständig zur Geltung kommen. Hauptsache ich vergesse vor lauter Bastelei nicht, dass ich um drei Uhr einen Zahnarzttermin habe...

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Nein, ich habe den Termin nicht vergessen. Mein Zahnarzt meinte, Saxophon zu spielen sei schlecht für die Zähne. Ich weiß. Und Bass spielen ist schlecht für die Finger, trotzdem hör ich damit nicht auf. Ich bin ja zum Glück kein Berufsmusiker, also muss ich meine Kauleiste auch nicht saxtauglich verstärken lassen. Aber das nur am Rande. Ansonsten bin ich (auch wenn den Begriff hier mal wieder niemand kennt) Zahnkönig!

Wie ihr seht sind mittlerweile die CDs wieder in ihren Regalen und dazwischen tummeln sich ein paar nette Schwarzweißfotos und Quietscheentchen. Mehr habe ich bezüglich meines Umbaus nicht gemacht, ich fand dann mal meine neue Auflaufform einweihungswürdig und außerdem wollten Dani und ich ja noch Kill Bill 2 auf DVD gucken. Vielleicht bin ich morgen ja wieder fleißiger?

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Tag 6

Der heutige Tag könnte - wenn ich mich ein bisschen ranhalte - vorerst der letzte Umbautag werden. Was nicht heißt, dass damit die Arbeit an der Dokumentation fertig wäre, denn ich will noch immer die Grundrisse "Vorher - Nachher" zeichnen und online stellen und habe noch ein paar weitere Ideen.

Zunächst mal die To Do Liste für heute:

Autsch, viel zu tun. Aber da ich die Liste beim Schreiben auch sofort sortiert habe, kann ich ja jetzt direkt loslegen und sie abarbeiten. Bis später.

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So. Dann schauen wir doch mal, wie die Liste mittlerweile aussieht:

Neulich hat jemand über mich gesagt, ich würde sowieso keinen ruhigen Urlaub haben, denn wenn ich den Umbau fertig hab, such ich mir sofort was Neues zum umbauen. Mist, er hatte Recht. Aber die Vorratsecke in der Küche sieht halt ätzend aus und ist was die Raumausnutzung angeht auch ziemlich ineffektiv. Seht selbst...

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Neben Vorräten lagern hier Schuhputzzeug, Leergut, Waffeleisen und Sandwichtoaster. Das Regal war schon bei meinem Einzug vor zwei Jahren nur als Provisorium gedacht. Falls ich jetzt also passende Rollwagen bekommen sollte, sind die ab sofort erste Wahl. Falls nicht, lasse ich mir etwas anderes einfallen... zumindest ein Rollo sollte mal davor, damit man das Chaos nicht mehr sieht. Ich hätte mir halt doch einen Unterschrank mehr kaufen sollen, als obi meine Küchenmöbel aus dem Programm geschmissen hat.

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Gut, zwei passende Rollwagen zu finden stellte keine große Herausforderung dar. Nebenbei wurde in dem Laden auch das Stauraumproblem im Arbeitszimmer mit einem zweiten Rollcontainer gelöst. Plötzlich ist viel mehr Platz in der Ecke, allerdings besteht jetzt noch das Problem, dass mir die leeren Flaschen (es lebe das Einwegpfand) immer in die Wagen kullern werden. Ob man da ein Brett zwischen setzt? Die Papiertüte kann ja nicht die Dauerlösung sein. Schließlich sind Papiertüten doch dazu da, sie sich über den Kopf zu ziehen, wenn man nicht erkannt werden will! Zusammen mit Norbert wird ein Regal für die linke Seite geplant. Und dann das Ganze hinter einer Tür verschwinden lassen?

Ich hätte dann gerne ein Unikat, so aus zwei Platten, die mit Abstand miteinander verschraubt sind. Dann Löcher in der vorderen Platte und das Ganze beleuchten. Norbert will Plexiglas, mir ist das zu teuer. Plötzlich sind wir beide bei mit trockenen Hülsenfrüchten befüllten Hohlkammerplatten. Mit solchen Platten könnte man gleich noch den oberhässlichen Fliesenspiegel verblenden. Das kommt davon... eine Idee jagt die andere. Im Baumarkt angekommen lassen mich die Preise dieser Platten allerdings hintenüber kippen. In 10mm Stärke kosten sie zwischen 50 und 80 Euro, in 16mm (die wohl ideal wären) liegt eine Platte bei 127 Euro. Oh Shit, zu teuer. Eine Platte bräuchten wir für die Verblendung, die Tür für die Vorratsecke wird garantiert nicht aus diesem Material gefertigt werden. Nein, das ist wirklich zu viel Geld!!!

Schweren Herzens entscheide ich mich gegen die Hohlkammerplatten. Dafür nehme ich ein Spotset mit, denn ich will noch immer eine Tür mit Löchern und Licht dahinter. Zu Hause hat dann der Lochsägeaufsatz von meinem Akkuschrauber Premiere und er schlägt sich tapfer. Ich muss allerdings alle Nachahmer warnen: Das frisst den Akku in kürzester Zeit leer, so dass wir nach vier Löchern die weitere zeitliche Einteilung dem Ladegerät überlassen müssen. Es reicht immerhin noch dafür, zwei der Spots unter die Arbeitsplatte zu schrauben, dann ist endgültig Schicht im Schacht und wir verbringen den Rest des Tages im Birdland.

Sollte jemand von euch mal die Gelegenheit bekommen, Hans-Malte Witte zu sehen: hingehen!!! Im ersten Set hat er noch Saxophon gespielt, zu Beginn der Jamsession saß er dann am Klavier und als der Kontrabassist eine Pause brauchte, ist er eben darauf umgestiegen. Saugeil!

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Tag 7

Zunächst ein Update der To Do Liste:

Es ist schon erstaunlich, dass die neusten Ideen als erste umgesetzt werden. Ob das daran liegt, dass dafür die meiste Motivation vorhanden ist? Ich sollte dringend daran denken, dass ich heute Wäsche waschen muss, damit ich weder nächste Woche in Bamberg noch übernächste Woche bei meinem ersten Arbeitstag im neuen Job ohne Klamotten dastehe.

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Wer sagt eigentlich, dass Käse aus Holland kommt? Ich präsentiere den besonders würzigen Hamburger Großlochholzkäse! Der schmeckt übrigens besonders gut, wenn er frisch illuminiert ist!

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Puh! Die Liste der Jobs, die ich niemals machen möchte, ist um einen Zähler angewachsen: Ich werde niemals Flugzeuge verkabeln! Mir reichte schon die Fummelei, um die Kabel von fünf Spots abreißsicher unter der Arbeitsplatte zu befestigen! Aber es hat funktioniert, ab sofort gibt es Licht im Vorratsschrank.

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Ich geh dann mal in den Keller, um die gelbe Farbe wiederzuholen. Damit wird nämlich die Tür passend zur Wand gestrichen. Ich denke auch, dass das die Käseoptik angenehm unterstützen wird. Wo bekomme ich so kleine Saxophonisten her?

So, das Bett ist endlich an der Wand festgedübelt. Seegang im Hochbett wenn nur einer hustet ist nämlich doof. Dank ein bisschen Stahl mit Löchern, Dübeln und vielen vielen Schrauben bewegt sich da jetzt nichts mehr! Die Käsetür ist auch schon zwei Mal mit weißer Farbe gestrichen. Schließlich ist nicht mehr so viel gelb da, das soll bitte beim ersten Anstrich deckend sein. Die Löcher müssen natürlich blau leuchten, klar, oder? Filterfolie gibt es - wo auch sonst - bei Amptown. Oder bin ich für 11 Euro pro Bogen doch zu geizig und gucke mal, wo ich bunte Bucheinschlagfolie bekomme? Die sollte eigentlich auch reichen. Na mal sehen.

Die Suche nach einer Vorlage für eine schöne Skyline gestaltet sich da schon schwieriger. Für Hamburg und Stockholm finde ich keine schönen Bilder, also wird es wohl Sydney werden. Das Bild muss ich jetzt nur noch dazu bringen, dass es groß genug aus meinem Drucker kommt, dass ich es nur noch eben abzeichnen muss. Kann ja nicht so schwer sein, oder?

Vor allem dann nicht, wenn man einen heißen Draht zu einer Mediengestalterin hat. Sydney liegt exakte 90cm breit ausgedruckt vor meiner Nase und wartet darauf, dass der Küchentisch frei wird. Auf diesem liegt momentan noch die Käsetür - mittlerweile gelb - die auf das Ende des Trocknungsprozesses wartet. Die Milchglasfolie hänge ich zum glatt werden einfach ans Bett, dann geht das nachher erheblich schneller, wenn sie sich nicht ständig wieder zusammenrollt.

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Das Tageslicht neigt sich seinem Ende entgegen und gleiches tut meine To Do Liste, denn die Tür ist gelb, der Rollcontainer eingeräumt und auch der Spiegel hängt endlich nicht mehr an einem Seil sondern an den Haken. Eigentlich müsste ich mal schnell noch eine Runde weiterwuseln, damit ich auch den Rest der Liste noch durchstreichen kann, bevor ich das nächste Update online stelle.

Hier die Vorlage für meine Sichtschutzskyline gegen neugierige Blicke der Passanten vor meinem Arbeitszimmerfenster:

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Diese wurde ja dann von Dani in passender Größe in ein pdf umgewandelt, hier ausgedruckt und auf die Folie übertragen. Das sah dann ungefähr so aus:

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Dann musste ich noch schnell mein Fenster putzen (zumindest von innen), es nass sprühen und die Folie auflegen, mit dem mitgelieferten Rakel alle Luftblasen rausschieben und fertig. Die schwierigste Aufgabe ist, die Skyline so zu fotografieren, dass ihr wenigstens halbwegs erkennen könnt, wie sie im Fenster aussieht. Vielleicht reicht es ja:

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Tja, draußen ist es schon ganz schön dunkel! Dabei ist es gerade mal 19:00 Uhr hier. Ob ich jetzt mal Essen kaufen gehe? Irgendwas ohne Käse würd ich sagen, denn auf meinem Tisch liegt ja noch immer der Monsterholzkäse für die Vorratsecke. Folglich sieht die neuste Liste schon wieder kürzer aus.

Um Fotos vom Arbeitszimmer zu machen, muss ich noch ein kleines bisschen aufräumen, das wird heute nichts mehr. Die Spiegelgrundplatte könnte ich eigentlich noch aufzeichnen, das ist ne ganz gute Idee. Aber sägen? Heute noch? Och nööö... Und es geht eh nicht, dass alles nach Lack stinkt, weil ich ja parallel Wäsche wasche und die ganz gerne frisch riechend in den Schrank packen würde. Wenn ich jetzt anfinge Grundrisse zu zeichnen, wäre ich damit erst morgen fertig, also lass ich das auch mal bleiben. Und die Tür schraube ich an, sobald sie vollständig getrocknet ist. In zwei oder drei Stunden.

Tja, das war's dann wohl für heute, ich verkriech mich jetzt auf mein Sofa, futtere Müsli und spiele Nintendo. Es wird Zeit, dass Harry Potter den Basilisken besiegt und ich endlich mal beim Autorennen nicht ständig verliere. Und was macht ihr? Freitags Abends im Internet surfen? Ja habt ihr nichts Besseres zu tun? ;-)

Ein paar Stunden später... In meiner Küche beginnt der Käse zu leuchten. Solange die Deckenleuchte noch eingeschaltet ist, sieht man prima, wie die Käsetür ausschaut. Wenn die Deckenleuchte ausgeschaltet ist, sieht man dafür sehr schön, wie doll der Käse leuchten kann. Seht selbst.

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Das war dieser Umbau. Aber ihr könnt euch sicher sein: Fortsetzung folgt!

 

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