Vorwort:
Dass ihr trotz 49 Minuten Aufnahme nur so wenige Antworten von Joe hier
lesen könnt hat folgende Gründe: Joe hat nicht so viel gesagt, wie die
beiden anderen und man versteht ihn auf der Aufnahme leider nur extrem schlecht.
Das liegt zum einen daran, dass das Mikrofon näher bei James und Wolff
war, zum anderen, dass wir das Interview während des Essens geführt
haben und in der Pizzeria Musik lief. Aber ich werde hoffentlich noch ein paar dieser
akustischen Rätsel lösen können.
Es ist Freitag, der 06. Januar 2006. In exakt einer Woche steigt die große Release-Party für das neue Pay-TV Album „Everything is happening“. Da scheint der Zeitpunkt günstig, ein ausführliches Interview mit den drei Jungs zu führen. Auf meinem Zettel stehen immerhin 30 Fragen und allen journalistischen Gepflogenheiten zum Trotz habe ich nicht die leiseste Ahnung, wie die Antworten ausfallen werden.
Ein Mindmap zu nutzen hat sich meiner Meinung nach für Interviews bewährt, also liegt auf dem Tisch neben dem Diktiergerät eine DIN A4 große weiße Pappe mit 30 kleinen bunten Grafiken. Neben den Fragen habe ich mir die wichtigsten Vokabeln notiert, denn ich möchte das Interview auf Englisch führen. Wolff vermutet ein Würfelspiel hinter dem Gemälde und sagt, das Ganze sei ihm jetzt schon zu kompliziert. Aber auch Joe und Jamie werden nicht schlau daraus. Macht nichts, sollen sie ja gar nicht!
Passend zur ersten Frage bekommen die Jungs ihren Salat serviert und es geht los. Zunächst will ich vorwarnen (wieso eigentlich?), dass ich auf Englisch fragen will, doch Joe überrascht mich. Er möchte lieber, dass die Fragen auf Deutsch gestellt werden.
Die erste Frage geht dann aber doch an Jamie:
Nina:
Charakterisier mal bitte die beiden anderen, in zwei oder drei Wörtern.
Jamie: Dick (Pause) und dicker!
Nina: Und wer ist wer?
Wolff (zeigt auf Joe): Dicker!
Jamie: Im Bezug auf die Band würde ich sagen... (überlegt)
Wolff (zu Jamie): Ich glaube, wenn Joe Feuer ist und ich bin Eis,
dann bist du das Element dazwischen. Lauwarmes Wasser.
Jamie: Ich würd sagen, dass Wolff das spielerische Talent ist und
dass Joe eher der kreative Kopf ist.
Nina: Wolff, was sagst du?
Wolff: Ist jetzt was ganz anderes als Jamie gerade gesagt hat,
aber ich würde sagen, es macht den Reiz von dieser Band aus, dass die
beiden Brüder sind; und dass sie a) Stimmen haben, die sehr gut
zueinander passen und sich sehr gut mischen.
Jamie: Was sind denn A-Stimmen?
Wolff: A-Stimmen, B-Stimmen... und ihr habt A-Stimmen.
Nina: Joe, was sagst du?
Joe: Dick und dicker!
Nina:
Stellt euch vor, ihr kriegt für ein Jahr alles bezahlt. Miete, alle
Nebenkosten, Urlaub... die Bedingung ist: ihr dürft ein Jahr nicht
auftreten. Geht ihr darauf ein?
Jamie: So was wie ne Kreuzfahrt dann?
Wolff: Dürfen wir denn ins Studio gehen? (Grinst und deutet einen
Klimmzug an) Ich mein Fitnessstudio jetzt.
Jamie: (lacht) Ich meine, es gibt natürlich Umstände, unter denen
man das machen würde. Aber, ja wie gesagt, wenn es jetzt heißt, wir können
ein Jahr lang ins Studio gehen und ne super Scheibe aufnehmen, könnt ich
mir das schon vorstellen. Oder... Also, es gibt schon Umstände, unter
denen man das vielleicht machen würde. Aber man würde... Ich hätte jetzt
keinen Anlass dazu, mich für Geld zu verstellen oder was anderes zu
machen. Warum? Es würd mir ja nicht besser gehen dadurch.
Wolff: Bist du mal im Musical "Jesus Christ Superstar"
gewesen? Und warum? War das für Geld?
Jamie: Hm.
Wolff (herausfordernd): Hm.
Jamie: Kein Kommentar!
Wolff: Es ist so, dass ja viele Musiker sozusagen... die wären ja
glücklich, zu spielen und dafür Geld zu bekommen. Es ist ja gar nicht so
einfach, Auftritte zu kriegen. Wir haben in letzter Zeit – klopf auf
Holz – eigentlich relativ Glück und können viel spielen und verdienen
auch Geld damit. Aber die Möglichkeit, Geld zu verdienen, dafür dass man
nicht spielt...
Nina: Das
Wohnen ist mein Stichwort für die nächste Frage. Ihr wohnt ja einen Teil
der Zeit zusammen. Klappt das gut oder ist das eher so, dass die Rhythmen
der neuen Songs durch lautes Türenknallen inspiriert sind?
Jamie: Lautes Türenknallen?!
Wolff: Dass jemand beleidigt ist und die Tür zuknallt?
Nina: Ja, genau!
Jamie: Nö. Wir haben das Glück, dass wir uns eigentlich immer
super verstehen. Bisher! Also...
Wolff: An ne richtige Streitsituation kann ich mich gar nicht so
erinnern. Ich mein... man zickt sich vielleicht mal wegen irgendwas an. Aber nicht in dem Sinne, dass man nicht mehr miteinander redet.
Jamie: Nein, das klappt
super. Da haben wir wohl Glück.
Nina: Es
wird gemein... Ihr habt eine Minute Zeit, Werbung für „Everything is
happening“ zu machen. Los geht’s!
Jamie: Oh Mann! Eine Minute Zeit, um Werbung für „Everything is
happening“ zu machen!
Wolff: Sicherlich die beste Platte, die wir je zusammen aufgenommen
haben. Besonders letztes Jahr.
Jamie: Ja. Es ist einfach ein Riesenfortschritt. Und wir sind
einfach mit dem Ergebnis total zufrieden. Die Werbung wäre ja, dass man
es hören würde irgendwo und es gut findet. (Pause) Ich glaube, in der
Werbebranche hätten wir nichts verloren.
Wolff: (kichert)
Nina: Was
sind denn eure Lieblingssongs davon?
Wolff: Das ist ja mit Songs so ähnlich wie mit Kindern. Ich meine,
in dem Fall wärens jetzt Joes Kinder. Und Kinder mag man ja nie alle
gleich gerne. Man hat ja immer Favoriten und welche, die man stiefmütterlich
behandelt.
Jamie: Ja, das ist ne ganz schwierige Frage. Hm. Mir gefällt im
Augenblick "Happy Days" sehr gut. Es macht ganz viel Spaß zu spielen, weil
es irgendwie so viel Abwechslung hat und so dynamisch rauf und runter geht.
Wolff: Du meinst jetzt aber auf der Platte? Oder wenn wir jetzt
live spielen?
Nina: Nee, Fragen zu live kommen gleich noch.
Jamie: Achso. Joa, es ist schwer zu sagen. Ich meine, ich hab
dadrauf kein Lieblingslied. Es
ist ja auch ein bisschen so die Sache, dass wir von ganz unterschiedlichen
Umständen inspiriert Songs schreiben und je nach dem, in welcher Laune man
ist, wird man dann auch ein Lied bevorzugen in dem Sinne.
Nina: Joe, was sagst du?
Joe: (wiegt den Kopf hin und her) Naa, not really.
Wolff: Or anything you think would turn out especially great?
Joe: Naa.
Wolff: I’m always surprised how good “Why so sad” sounds
which isn’t one of the immidiate singles, I think. But I like it, the
sound of it.
Nina: Wenn
ihr Songs schreibt, wollt ihr den Fans dann irgendeine Botschaft übermitteln?
Oder schreibt ihr einfach drauf los?
Jamie: Nee, eher drauflos schreiben für meinen Teil, glaub ich.
Wolff: My songs always say „buy me, buy me“ but none of my
songs is on the record, so…
Nina: Why not?
Joe: Mm, that could have been my fault.
Wolff: Could have been the message.
Nina: Das führt uns zurück zu der Frage: Wie gut versteht ihr
euch?
Wolff: Nein, es war nicht Joes Fehler, auf gar keinen Fall. Wir
haben ja sozusagen die Arbeitsweise, dass wir einfach Material geschrieben
haben und das dem Produzenten vorgespielt haben. Der wusste ja auch gar
nicht, was von wem ist. Der hat verschiedene Sachen ausgewählt und dann
sind während des langwierigen Abmixprozesses auch noch verschiedene
Sachen mal untern Tisch gefallen. Wir hatten eigentlich noch ein bisschen
mehr Material. Und an guten Tagen gehen wir davon aus, dass das alles die
weise Entscheidung unseres Produzenten mit Weitsicht und Feeling ist.
Nina: Was
ist denn zum Songs Schreiben der ungewöhnlichste Ort?
Jamie: Ungewöhnlichste Ort? Was soll es da einen ungewöhnlichen
Ort geben? Das wäre so, als wenn man sagt: Was ist der ungewöhnlichste
Ort zum Denken. Man denkt ja überall wo man ist.
Nina: Vielleicht gibt es ja so eine Geschichte, dass dir irgendwo
zwischen Hannover und Hamburg mal ein Lied eingefallen ist, so auf der
Autobahn...
Jamie: Ja, aber es sind ja Gedanken einfach nur, ne? Wär meine Antwort. Es gibt
ja keinen ungewöhnlichen Ort zu denken. Weil letztendlich muss man sich
ja irgendwo, um es festzuhalten, das ja irgendwo aufschreiben oder irgendwo
draufsprechen oder weiß der Geier, aber Ideen können einem überall
kommen.
Wolff: Der Ort, wo es vermutlich nie passieren würde bei mir, wäre im
Musikladen. Da bin ich heute gewesen, in dem großen Amptown. Da ist
einfach so ein Lärm die ganze Zeit, weil alle Leute durcheinander spielen.
Maybe the question is
for Joe who actually wrote all the songs. (zu Joe) Are you sure that we do
the whole thing in German? (giggles)
Joe:
I once dreamed one when I was asleep. But it wasn’t that great and the
other one turned out to be a John Lennon song.
(laughter)
Jamie: That was a nice dream!
Wolff: Which was the other one you dreamed?
Joe: Just an old one.
Nina:
So Joe, what do you do in the last few minutes before a gig starts?
Jamie: (laughs) Wake up!
Joe: Or go back and fetch my guitar that I’ve forgotten.
Nina:
Which are the gigs you are nervous before?
Joe: None.
Jamie: Uaaaaaaaaaaaah.
Wolff: Really? I
can’t believe it!
Nina:
Jamie, welche Auftritte findest du denn langweilig?
Jamie (entrüstet): Welche Auftritte ich LANGWEILIG finde?
Kellnerin: Wer hat am meisten Hunger? Das hier ist das größte Stück.
(Anm. d. Red.: Lasagne... ich verrate nicht, wer es verputzt hat).
Jamie: Welche Auftritte ich LANGWEILIG finde?
Nina: Oder eher: wann ist ein Auftritt langweilig?
Jamie: NIE! (Pause) Ein Auftritt ist dann langweilig.... (Pause)
Also... ein Auftritt ist nie langweilig!
Wolff: Naja, ich könnte mir vorstellen, wenn man nicht mit seinem
Herz dabei ist, dann könnte es einen ja irgendwie langweilen. Also ich
bin auf jeden Fall schon mal Musikern begegnet in der Geschichte, die
ausstrahlen, dass sie relativ gelangweilt sind und man fragt sich: Warum
machen die das eigentlich? Aber ich glaube genau das ist ja eigentlich
was, was unsere Fans immer ganz gerne mögen, dass es uns eigentlich
ziemlich Spaß macht.
Jamie: Ich kann ganz sicher sagen, dass noch nie ein Pay-TV
Auftritt langweilig gewesen ist! Das kann ich schon sicher sagen.
Nina: Was
war denn der tollste Auftritt bisher?
Wolff: Bezieht sich ja immer auf Pay-TV die Frage, ne?
Nina: Mhm.
Wolff: Schwer zu sagen, ich mein, wir hatten schon ein paar gute!
Jamie: Super, ich hab mir die Zunge verbrannt, Mist!!! (japst
und lacht)
Wolff: You’re putting me off!
Jamie: (curses) Jesus Christ, this stuff is hot, I burned my tongue
on it. (Die Kellnerin fragt nach) Ähm… ich hab grad ein bisschen
gekleckert nur, ja, aber nich doll. Geht schon hiermit.
Wolff: Ich könnte ein paar nennen. I
think the gigs with the Stranglers on the support tour were a lot of fun.
The excitement of just running on stage and playing some songs. One in
Hannover was actually a lot of fun. In the Monopol. (zu
Nina) Da bist du auch gewesen.
Jamie (zur Bedienung): Ich wollte noch was zu trinken bestellen! Eine
Apfelschorle hätt ich gerne.
Nina: Joe, what
was the most embarrassing situation on stage?
Joe: It has not really happened yet, but it could be any gig on
this next tour.
Jamie: Sorry? What was that?
Wolff: The most embarrassing gig.
Nina: Or most Embarrassing situation on stage.
Jamie: The most embarrassing situation? On stage? Aaaahh… I give
that to Joey, the question is good. Puh, safe.
(But Joe had answered the question yet without Jamie listening, so...)
Jamie: I think my most embarrassing moment on stage was probably in
the Monopol when I tried to play the song and could not remember how it
went at all. I had a complete blackout when it came to that bridge. Quite
embarrassing, I was ashamed.
Nina: Meinst du bei "Hear me now" an Danis
Geburtstag?
Jamie: Ja.
Wolff: Das war doch der Monopol Gig, der Gig an Danis Geburtstag.
Aber das fand ich auch gleichzeitig einen super Gig muss ich sagen, oder?
Jamie: Ja. Ihr wisst ja, ich mag immer gerne humorvolle Auftritte.
Nina: Was ist denn euer Lieblingssong live?
Jamie: Das kommt auch wieder drauf an, in welcher Laune man gerade
ist, ne? Ein Lieblingssong ist ein Song, in dem man total aufgeht in dem
Augenblick. Das kann jeden Tag ein anderer sein.
Nina: Was wäre es jetzt?
Jamie: Gibt’s keinen.
Wolff: Ich finde ja unser Grande Finale immer ganz lustig muss ich
sagen. Also...dramatisch. Aber das wären ja gleich mehrere Songs. Von
daher... (zu Joe) Have
you got favourite songs?
Joe: Na.
Nina: Was ist denn so das dreisteste, was ein Fan je zu Euch gesagt
hat?
Jamie: I guess
the really cheeky things normally are not frome the fans it’s more from
people who don’t like you very much. (pause) I think the most cheeky
thing someone ever said to me is “Jamie, Jamie, Jamie, Jamie”
(laughs).
Nina: Die nächste Frage ist ein bisschen gemein. Wieviele
Heiatsanträge hast du schon gekriegt?
Jamie: Das ist nur halb so interessant wie die Frage: „Wieviele
habe ich schon angenommen“. Aäh... nein... Heiratsanträge... ich bin
verschont geblieben bisher.
Wolff: Ehrlich? Du wartest immer noch auf die Richtige.
Jamie: hmmmmmnjag. Ich meine, Heiratsanträge kriegt man ja nicht
so ohne Weiteres.
Nina (zu Wolff): Und du?
Wolff: Noch keinen ernsthaften. Aber schon ein paar spaßhafte.
Jamie: Echt? Bin ich der einzige, der jetzt noch keinen hat?...mann,
wow!
Wolff: Ich meine, war ja nicht ernsthaft, ne?
Jamie: Nein, natürlich nicht,
aber ich wüste nicht dass das jemand mal zu mir.gesagt hat.
Wolff: Ich meine, aber dass jemand mal sagt: „oooah, ich will
dich heiraten“, wenn du irgendwas getan hast, das unheimlich lustig ist
oder...
Jamie: Kinder!!! Kinder hab ich angeboten bekommen glaub ich.
Wolff: Kinder?
Jamie: Ja.
Wolff: Ah!
Nina: So nach dem Motto „Jamie ich will ein Kind von dir“ oder
sowas?
Jamie: Mhm, Joe hat das gesagt.
Nina: Was glaubt ihr, was der Vorteil daran ist, eine Frau
zu sein?
Jamie: (wie aus der Pistole geschossen) Dass man kein Mann ist.
Joe: Well, you
can have so much fun. Just sit at home playing with your breasts all day
long.
Jamie: For example. Men can just… (ZENSIERT!)…a little bit
boring.
Joe: I don’t know, but I really enjoyed it when I was a woman. It
was a wonderful life.
Nina: What was your name?
Wolff: That was before the operation
Joe: Emily.
Wolff (zu Nina): Ich glaube es nicht ehrlich gesagt. Er beharrt zwar
darauf, dass es stimmt, aber...
(Im Hintergrund startet passend zu dem Thema Musik aus Dirty Dancing)
Nina: Jamie, was war das letzte worüber du richtig gelacht hast?
Jamie: Das letzte worüber ich richtig gelacht habe? Ich muss
eigentlich ständig richtig lachen.
Wolff: New
years eve? Two years ago?
Jamie: (lacht) Also da... das ist ja schwer... ich lach so oft, dass
es jetzt keine herausragenden... das das nicht so ein Ereignis ist, dass
ich mir das so merke, weißte?
Wolff: Wir sind halt ne sehr langweilige Band. Schreib doch
irgendwas ganz Lustiges.
Jamie: Mir hat neulich jemand versucht, tanzen beizubringen, das
war komisch. So’n Tanzschritt.
Nina: Was solltest du denn lernen?
Jamie: Ich hab keine Ahnung, wie das hieß. (räuspert sich) Aber
man hätte es wohl auch nicht wiedererkannt. (überlegt) Also ne bessere
Antwort fällt mir jetzt gerade nicht ein.
Nina: Macht ja nichts. Joe, was war das letzte, mit dem du nicht
aufhören konntest?
Joe (guckt
fragend)
Nina: The last activity you couldn’t stop doing.
Jamie: Eating!
Wolff: Laughing!
Joe: Hm… I don’t know exactly. It’s like the last thing I did
I couldn’t stop? …..at high speed (Sorry, but I absolutely can’t
understand the activity. Just that he did it at high speed).
Jamie: Ich hab noch eine mit dem lachen! Also ich weiß
jetzt nicht genau den Umstand, aber was immer sehr witzig ist, ist wenn
wir dann alle zusammen in einem Zimmer mal wieder übernachten müssen.
Und wenn Wolff betrunken ist, und partout nicht einschlafen will, und dann
um jede Aufmerksamkeit ringt... (lacht)
Nina: Wie hab ich mir das vorzustellen?
Jamie: Joah, es ist halt so: Der fängt dann immer an zu erzählen
und will ja dann auch irgendwie nicht, dass man dann einschläft. Das ist
ja meistens dann so, dass man irgendwo unterwegs gewesen ist und dann
schon irgendwie alle einigermaßen angetrunken ins Bett gehen und dann
schlafen gehen...
Wolff: Und das Ding ist: die beiden schlafen dann ja gar nicht. Ich weiß
genau, dass die noch wach sein müssen.
Nina: Ihr bringt also bald die neue CD raus: „Wolff kann nicht
schlafen Teil 1-25“?
Jamie: (zustimmend) Mmh.
Wolff: Ich hab immer sehr gute Einfälle, bevor ich einschlafe.
Jamie: Das stimmt. Der hat die wahnwitzigsten Gedanken und Theorien
(kichert).
Oder auch die Aktion jetzt vor Weihnachten in Köln. Da haben wir ja in
sonem Hotel übernachtet die erste Nacht. Oh mann!
Wolff: Das find ich jetzt nicht lustig.
Jamie: (fängt laut an zu lachen)
Wolff: Das ist wirklich nicht jugendfrei, aber wenn ne Band schon
Pay-TV heißt, was sollst du da machen?
Jamie (lacht immernoch)
Wolff: Okay, jetzt... vergiss das mit dem Pay-TV, aber aus
irgendeinem Grund: Hotelzimmer bringen so ne Art kriminelle Seite
zumindest in mir und Joe zum Vorschein, die wir normalerweise verstecken.
Jamie: Und wir hatten nur zwei Zimmer statt drei.
Wolff: Anfangs!
Jamie: (lacht) Offiziell.
Jamie: Die hatten so eine dubiose...
Wolff: Explain
it how you did it, Joe. It was ingenious. We basically got just two rooms,
we played it out with paper, scissors, stone, Jamie won the room.
Jamie: (triumphierend) Einzelzimmer!
Wolff: We got a
double room with a nice queen size bed and thought: This can’t be true!
Come on now! Jamie in his little palace next door and we two…
Nina: Was it called “Honeymoon suite”?
Wolff: Something like that. So what I did actually we… Each of us
had separate keycards. So we went back to the reception and said we would
prefer a room with two single beds if it’s possible. It’s not like we
don’t like each other but...
Jamie: But they don’t like each other that much.
Wolff: Heaven, he snores! No… So they asked for the keys back or
asked me for my key back at least and gave us another room. That was
almost the end of the story.
Jamie: But Joe kept his key. So they had two rooms. Only one of
them was not official.
Wolff:
We were just curious if they would actually change the computer which they
normally would as you think. (pause) And Joe didn’t get in trouble for
it.
Jamie: No.
Wolff: I was getting in trouble.
Jamie: (starts to laugh) So did I. But in a different way! (still
laughs)
Wolff: Ja, das war eine von diesen kriminellen Aktivitäten. Die
Sachen sind ja lustiger, wenn man dabei ist. Aber Joe hier zum Beispiel
weiß perfekt wie man die elektronischen Kontrollapparaturen einer Sauna
betätigt nachts um vier.
Jamie: Ja, wenn man da in die Sauna will... dann muss man nur noch
die Bar aufkriegen.
Nina: (kichert) Wer von euch kann das?
Jamie: Na so richtig erfolgreich war’s nicht.
Wolff: Ähm... ja, man muss ja erstmal unbemerkt nur mit einem
Handtuch bekleidet dorthin kommen...
Jamie: (lacht wieder los)
Wolff:... und der Part hat nicht ganz funktioniert. Genau genommen
als das Licht anging und ich da auf Knien vor dem Kühlschrank nur mit
einem Handtuch bekleidet war und das erklären wollte mit den Worten:
„Es ist ja nur so... wir... ich und mein...“ und auf einmal war da
niemand sonst mehr außer mir. Aber Joe hat sein Fett auch noch
wegbekommen, als der Nachtwächter dann die dunklen Gänge des Weinkellers...
Jamie: (lacht noch lauter)
Wolff: ...bis zum absoluten Ende verfolgt hat.
Jamie und Nina (lachen)
Wolff: Joe war ja auch nur mit nem Handtuch bekleidet und er hatte
keine Erklärung, wie er dort hingekommen war.
Nina: Sehr schön. Wolff, was würdest du denn gerne richtig gut
können?
Jetzt mal abgesehen davon, Bars aufzuknacken.
Wolff: Jonglieren.
Jamie: (ergänzt) mit Katzen.
Wolff: Genau.
Nina: Jamie, was würdest du dir gerne abgewöhnen?
Jamie: Abgewöhnen? Das Jonglieren mit Katzen! (lacht)
Nina: Jonglieren mit Katzen?
Wolff: Katzen!
Jamie: Naja, das ist ja so: Wenn ich wirklich mir irgendetwas
abgewöhnen würde, würd ich es glaub ich mir abgewöhnen. Zum Beispiel
Heroin oder so. (grinst schelmisch) Ich mag es nur gerne, ich mein, ich
pfeif’s halt drei Mal täglich alle sechs Stunden. (Pause) Nee. Ich hab
ja Angewohnheiten, die andere Leute nerven. Was natürlich nicht besonders
nett ist, aber die stören mich ja selber nicht. Zum Beispiel das
ständige mit den Beinen wackeln so wie ich es jetzt tue.
Wolff (zu Nina): Wieviele aus der Band spielen eigentlich immer mit
ihrem Haar?
Nina
(sofort):
Alle!!!
Du machst immer so (streicht den Pony runter) und die beiden
anderen immer so (dreht eine Haarsträhe zwischen den Fingern).
Wolff: Ah.
Jamie: Joa, sowas auch. Die Leute wollten immer, dass ich mir das
abgewöhne.
Wolff: Das ist eine deiner charmanten Macken.
Jamie: (kichert)
Nina: Joe, was wolltest du schon immer mal machen, hast dich aber
nicht getraut?
Joe:
Just get into the sauna without trouble.
Nina: So nothing spectacular like bungee jumping or parachuting?
Joe: I already did that,
not the parachuting, but...
Nina: Really? Wow!
Joe: Mhm. I didn’t scream or anything… (to Wolff) So you should
bungee jump.
Wolff: Naa, not me. I would never do such things.
Ich
würde sowas niemals machen.
Nina: Mir ist das immer zu teuer, wenn ich davor stehe. So „Hmmmm...
eigentlich würd ich’s ja mal gerne ausprobieren, aber...“
Wolff: Aber das ist immer ganz gefährlich wenn man das zu seinen
Freunden sagt. Dann sammeln die plötzlich und dann kriegst du’s umsonst.
Nina: Hm, als Frau braucht man dann auf jeden Fall ein T-Shirt, was
man in die Hose stecken kann... Ein Mädel baumelte da mal oben ohne.
Jamie (grins): Wenn das das Einzige ist, wovor du dann Angst hast,
isses ja okay.
Dominik (der Sohn der Besitzer) kommt hinzu. Ab jetzt wird es schwierig, weil sich Mikrofone offensichtlich eher für laute Knabensopräne eignen, als für „the deep and manly backing vocals“ der drei Musiker. Aber ich tu weiterhin mein Bestes.
Jamie: Naaa, wie geht’s?
Wolff: Hallo, frohes Neues Jahr.
Dominik: Frohes Neues Jahr. Ich dachte, ihr kommt nicht wieder.
Jamie: Wir hatten Ferien, wir waren gar nicht in Hamburg.
Dominik: Hey, wollen wir wieder Backgammon spielen?
Jamie: So richtig viel Zeit ham wir heute glaub ich gar nicht.
Wolff:
Ten thirty already! Ich
glaub dann schaffen wir das gar nicht. Wir müssen nämlich Musik machen
da drüben um elf und wir müssen uns noch umziehen.
Dominik: Ich kenn ein Spiel, das geht ganz kurz. Und das heißt
Motorradquartett.
Jamie: Motorradquartett?
Dominik: (läuft los) Ich hol das mal.
Wolff: Dann werden wir jetzt Motorradquartett spielen.
Nina: Wolff, ich hab noch was für dich: In wessen Haut würdest du
gerne mal stecken für einen Tag?
Wolff: In Luddes Haut!
Jamie: (lacht und sagt gleichzeitig) Im Schafspelz!
Wolff: Ich meine, das war ja jetzt... musste ja kommen! Aber mir
ist grad noch was eingefallen mit diesem Bungee-Jumping. Ich glaub ich
weiß,
warum ich sone Angst davor hab oder warum ich’s nicht machen wollen
würde.
Ich
bin ja schon ein bisschen... ich kann manchmal etwas - wie sagt man - tölpelhaft,
etwas ungeschickt Sachen umwerfen wenn ich nicht aufpasse. Und
I don’t wanna die in any kind of free accident. My one and only life.
Nina: Jamie, worauf könntest du locker verzichten?
Jamie: Worauf könnt ich locker verzichten? Ich könnte locker
darauf verzichten, das Booking für die Band zu machen.
Joe:
Just for the record: From now all my answers will come through my official
spokesperson Dominik. He’s my lawyer!
Wolff:
(zu Dominik) Wir werden grad interviewt und du musst ab jetzt für den Joe
antworten.
Dominik: Für welchen Joe?
Jamie: Er hat gesagt, er sagt nichts ohne seinen Anwalt. Und das
bist du.
Dominik: Äh... nichts ohne seinen Anwalt?
Jamie: Er hat gesagt, du bist sein Anwalt. Und du musst alle
Antworten für ihn geben.
Während Jamie und Wolff mit Dominik beginnen, Motorradquartett zu zocken,
geht die Fragerei weiter:
Nina:
Wolff, was ist für die die pure Lust am Leben?
Wolff: Pure Lust am Leben?
Dominik:
What you say? I’m stupid? Yourself stupid!
Joe: (laughs)
Keep it
as my answer!
Wolff: Musik ist definitiv unter den ersten zehn.
Der Rest von Wolffs Antwort geht im allgemeinen Gewusel und Gelächter
unter.
Jamie: What was the question? Aaah (zu Dominik) Was ist für dich
die pure Lust am Leben? Was macht dir Spaß, richtig Spaß?
Dominik: Ah, was mir Spaß macht ist Computerspielen mit meinem
Papa. Und was mir noch Spaß macht ist schwimmen gehen mit meinem Papa.
Und was mir noch Spaß macht ist auf’n Dom gehen mit meinem Papa.
Joe: Und was ist mit deiner Mutter? Kein Spaß?
Dominik: Ach, die wählt immer das Falsche aus für mich.
Jamie und Wolff lachen
Dominik: Aber auch manchmal das Richtige.
Jamie: Ja siehste.
Nina:
Wofür wollt ihr denn endlich mal genug Zeit haben?
Wolff: (guckt auf seine Quartettkarte) Ich will endlich mal auf
meiner Yamaha mit 156 km/h durch die Gegend fahren. Was nicht viele Leute
wissen ist, das Ding hat 7000 Umdrehungen pro Minute.
Wolff: (wieder voll ins Spiel vertieft) Hat jetzt jemand
geantwortet?
Jamie: Ich hätte gern mehr Zeit um Songs zu schreiben.
Wolff: Da schließ ich mich an!
Jamie: (nachdenklich) Ich hätte gerne mehr Zeit mit meinem Sohn.
Wolff: Mehr Zeit für deinen Sohn?
Jamie: Ja.
Wolff: Mehr Zeit für’s Booking?
Jamie:
Ne!
Joe: Yeah, come on.
Wolff: He’s a successful little booker. Unsere
kleine Pay-TV Tour, immerhin 10 Auftritte: alle von Jamie.
Joe:
Hm, I have enough time for everything.
Nina:
Jetzt wird’s gemein. Was soll in deiner Grabrede über dich gesagt
werden?
Wolff: Hm... The Wolfman, drummer, lover, president of a successful
record company, master chef.
Nina. Perfect. (at Joe) In yours?
Joe: Junior vice president of a successful record company.
Jamie: Äh (zu Dominik) Drehzahl hab ich 7000 gerade. Du hast ja
wieder die alten Karten geklaut vom letzten Mal. Du schummelst! (zu Nina)
Großartiger Kartenspieler.. ähm... was will ich, was irgendwer in meiner
Grabrede sagt...
Achso, bin ich jetzt dran? Drehzahl 8000! Und nicht durchsuchen! Du musst
eine Karte nehmen, die die oben ist musst du ablesen.
Nina:
Was ist das Nächste, was du lernen möchtest?
Joe: Äh Deutsch!
Wolff: Gelogen!
Wir
haben halt so unsere kleinen Besonderheiten. Aber ich find es nichts
verwerfliches. Es gibt ja schlimmere Dinge.
Nina
(zu Jamie) Und was möchtest du als Nächstes lernen?
Jamie: Als Nächstes? Na, das ist so’n fortlaufendes
Ding. Ich wollte ja wieder die Trompete anfangen und war so fleißig ganz
lange und jetzt bin ich wieder überhaupt nicht fleißig damit.
Wolff:
Jamie spielt Trompete auf unserem neuen Album! James
W. Carnwath.
Nina
(grinst) Ich weiß.
Wolff: Ja, ich weiß, ich wollte das nur nochmal herausstellen.
Eigentlich wollte ich nur Jamies albernen Zweitnamen erwähnen. James
W. Carnwath.
Nina:
Mehr sagst du nicht?
Wolff: Ich weiß ja nicht, was du schon weißt.
Nina: Ich weiß nur, dass es das auch mit... *MEEEEEEEEEEP*
Wolff: Ah. Na dann ist das schon bekannt? Wusst ich gar nicht..
Nina: Ich wusste bisher nicht, ob es richtig ist.
Wolff: Ich hab ja auch nicht gesagt, dass es richtig ist.
Wolff
(wechselt schnell das Thema): Ich möchte als nächstes Vibraphon
spielen lernen.
Jamie: Ich wollte mal Klavier spielen lernen.
Nina: Hast du angefangen?
Jamie: Njoa, ich hab so Musiktheorieunterricht genommen.
Nina
(zu Wolff):
Kannst du Jazzklavier
unterrichten?
Wolff: Nein.
Nina: Schade.
Wolff: Na ich bin ja eigentlich kein Klavierspieler.
Joe: Wolff ist the best piano player in our band!
Wolff:
And the third best guitar player.
Nina:
The last question: What are the
things you are longing for?
Jamie
(will seine Lasagne bezahlen und guckt in sein Portemonnaie): Wonach ich
mich sehne? Nach Geld!
Joe:
World domination, success, money!
[nach oben]